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Marktlage aktuell

Mittwoch, 20.08.2025

Mit der Hoffnung auf ein Ende des Kriegs in der Ukraine endete das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und europäischen Staatschefs. Eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg zum Frieden sind Garantien für die künftige Sicherheit der Ukraine. Diese wollen sowohl die europäischen Staaten mit Friedenstruppen als auch die USA in Form einer Absicherung aus der Luft übernehmen.1

Die Aussicht auf einen möglichen Frieden führte bei den Aktien von Rheinmetall, Hensoldt und Renk zu größeren Kursverlusten. Die Mitte Juni 2025 begonnene Korrektur bei Aktien aus dem Verteidigungssektor weitete sich damit aus. Zuvor waren die Aktien allerdings auch sehr stark gestiegen. Rheinmetall-Chef Armin Papperger verwies mit Vorlage der Halbjahreszahlen für 2025 auf die vollen Auftragsbücher und die Erwartung, dass sich die Bücher weiter füllen werden.2

Deutliche Kursgewinne verzeichnete dagegen die Aktie von Intel. Getrieben wurde der Kurs von der Nachricht, dass der japanische Technologiekonzern Softbank Intel-Aktien im Wert von 2 Mrd. US-Dollar erwarb.3 Zudem bestätigte US-Handelsminister Howard Lutnick das Ziel einer Beteiligung der USA an dem Chipproduzenten. Dies sei eine Gegenleistung für die Milliarden-Investitionen, die Intel für den Ausbau der Produktionskapazitäten in den USA noch unter Joe Biden zugesagt wurden. Durch die Umwandlung der gewährten Subventionen in Eigenkapital könnten die USA eine Beteiligung von etwa 10 % an Intel erhalten.4
 

Quellen:

1 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-478.html)

2 Rheinmetall (https://ir.rheinmetall.com/media/document/5f285028-4afa-462c-bda4-d73c3cbc3205/assets/2025-08-07-Rheinmetall-Pressemitteilung-Halbjahresfinanzbericht-H1.pdf)

3 Reuters (https://www.reuters.com/business/media-telecom/intel-gets-2-billion-lifeline-form-softbank-equity-investment-2025-08-19/)

4 CNBC, Reuters (https://www.cnbc.com/2025/08/19/lutnick-intel-stock-chips-trump.htmlhttps://www.reuters.com/business/media-telecom/us-wants-equity-stake-intel-cash-grants-approved-under-biden-2025-08-19/)

Montag, 18.08.2025

Heute wird US-Präsident Trump den ukrainischen Präsidenten Selenskyj und führende europäische Politiker über sein Gespräch mit Russlands Präsident Putin informieren. Ein wichtiger Punkt sind Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einem möglichen Ende des Krieges. Russland wäre zu solchen Garantien laut dem US-Sondergesandten Witkoff bereit.1 Allerdings besteht Russland weiterhin auf Gebietsabtretungen im Osten der Ukraine, was Selenskyj ablehnt.2

In den vergangenen Wochen prägten die Quartalsberichte und Ausblicke der Unternehmen verstärkt das Geschehen an den Finanzmärkten. In dieser Woche werden mit der Baumarktkette The Home Depot am Dienstag und dem Einzelhändler Walmart am Donnerstag noch zwei Werte aus dem Dow Jones über den Geschäftsverlauf im zweiten Quartal berichten. Analysten und Investoren dürften hier insbesondere auf Aussagen zu Auswirkungen der Zölle für in die USA importierte Waren achten.

Darüber hinaus dürfte sich das Interesse der Marktteilnehmer auf makroökonomische Daten konzentrieren. Am Donnerstag werden die Einkaufsmanagerindizes der Industrie und des Dienstleistungssektors gemeldet, unter anderen für Deutschland, die EU und die USA. Ebenfalls am Donnerstag beginnt in Jackson Hole das alljährliche Symposium der Federal Reserve Bank of Kansas City. US-Notenbank-Chef Powell wird in seiner Rede am Freitag einen Ausblick zur Entwicklung der US-Konjunktur sowie zu möglichen Handlungen der Fed geben. Für die Fed-Sitzung im September liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 4,00 % bis 4,25 % derzeit bei 84,60 %.3

 

Quellen:

1 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-europa-usa-100.html)

2 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-begriffe-100.html)

3 CME (https://www.cmegroup.com/markets/interest-rates/cme-fedwatch-tool.html)

Mittwoch, 13.08.2025

Keine Woche ohne News in Sachen Zölle. Die USA haben die Frist für eine Einigung im Handelsstreit mit China um weitere 90 Tage verlängert.1 Damit werden Zölle in prozentual dreistelliger Höhe für Exporte aus China in die USA vorerst weiter vermieden. Die neue Schonfrist gilt bis zum 10. November. Zeit genug für US-Unternehmen, ihre Lager mit Waren aufzufüllen, insbesondere mit Blick auf das im November startende Weihnachtsgeschäft.

Auch in anderer Hinsicht scheint Trump China entgegenzukommen. So deutete der US-Präsident am Montag an, dass er NVIDIA den Verkauf eines moderneren KI-Chips in China erlauben könnte. Konkret geht es um ein Blackwell-Modell mit einer um 30 % bis 50 % reduzierten Rechenleistung. Die Genehmigung würde trotz Bedenken angesichts des KI-Wettlaufs zwischen den USA und China erfolgen. Allerdings nicht ohne wirtschaftlichen Eigennutz, denn die USA erhalten 15 % der mit den Verkäufen von KI-Chips in China erzielten Einnahmen von NVIDIA und AMD.2

Größter Verlierer im DAX war am Dienstag mit einem Minus von rund 7 % die Aktie von SAP. Konkrete Meldungen seitens des Unternehmens gab es nicht, allerdings fiel der Aktienkurs unter die 200-Tage-Linie (Durchschnittskurs der letzten 200 Handelstage).3 Diese Entwicklung wird in der Charttechnik als Verkaufssignal interpretiert.

Am Donnerstag früh meldet mit Bilfinger ein Wert aus dem MDAX die Zahlen für das zweite Quartal. Der Kurs der Aktie hat sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt und könnte mittel- bis langfristig einer der möglichen Profiteure der geplanten Infrastrukturoffensive der Bundesregierung sein.

 

Quellen:

1 Reuters (https://www.reuters.com/world/china/us-china-extend-tariff-truce-by-90-days-staving-off-surge-duties-2025-08-12/)

2 Reuters (https://www.reuters.com/world/china/trump-opens-door-sales-version-nvidias-next-gen-ai-chips-china-2025-08-12/)

3 Onvista (https://www.onvista.de/news/2025/08-12-aktie-im-fokus-dax-schwergewicht-sap-gibt-weiter-nach-0-10-26419155)

Montag, 11.08.2025

Diese Woche dürften Rüstungsaktien einmal mehr im Fokus der Investoren stehen. Ende letzter Woche notierte die Aktie von Rheinmetall schwächer, trotz neuer Rekordwerte bei Umsatz und Ertrag im ersten Halbjahr 2025.1 Analysten hatten mit noch stärken Zuwächsen gerechnet. Die Entwicklung wurde jedoch durch eine deutlich verspätete Auftragsvergabe aufgrund der Neuwahlen in Deutschland gebremst.2 Der am vergangenen Freitag von der Bundesregierung beschlossene vorübergehende Stopp von Rüstungsexporten nach Israel belastete ebenfalls.3

Angesichts des für den 15. August angesetzten Treffens zwischen Trump und Putin, bei dem ein möglicher Frieden in der Ukraine ausgelotet werden soll, dürften Rüstungsaktien weiter im Zentrum des Interesses stehen.4 Sollte sich eine Lösung in Richtung Frieden anbahnen, könnten die Gewinnmitnahmen bei Rüstungsaktien anhalten. Dafür dürften Unternehmen, die an einem möglichen Wiederaufbau partizipieren, in den Blickpunkt rücken. Gibt es dagegen keine Fortschritte, könnte die aktuelle Konsolidierung bei Rüstungsaktien wie Rheinmetall, Renk oder Hensoldt schon wieder vorbei sein. Renk veröffentlicht zwei Tage vor dem Treffen, am Mittwochmorgen, Zahlen zum Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2025.

Bereits am Dienstag wird die Hannover Rück die Zahlen für das erste Halbjahr 2025 bekannt geben. Die Aktie kam am Freitag ebenso wie Branchenprimus Munich Re unter Druck. Im Rückversicherungsgeschäft lag der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen im zweiten Quartal 2025 unter dem des Vorjahreszeitraums.5 Vor diesem Hintergrund werden Analysten genau schauen, wie sich das Geschäft bei der Hannover Rück entwickelt hat.
 

Quellen:

1,2 Rheinmetall (https://www.rheinmetall.com/de/media/news-watch/news/2025/08/2025-08-07-rheinmetall-pressemitteilung-halbjahresfinanzbericht-h1)

3 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/deutschland-ruestungsexporte-israel-100.html)

4 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/ausland/treffen-trump-putin-102.html)

5 Munich Re (https://www.munichre.com/de/unternehmen/media-relations/medieninformationen-und-unternehmensnachrichten/medieninformationen/2025/halbjahresfinanzbericht.html)

Mittwoch, 06.08.2025

US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag neue Strafzölle angekündigt, mit denen er diesmal die Pharmabranche ins Visier nimmt. Zunächst ist ein „geringer Zoll“ auf Arzneimittelimporte geplant, der innerhalb von 18 Monaten schrittweise auf 150 % und schließlich auf 250 % steigen soll. Mit dieser Maßnahme will Trump Unternehmen dazu bewegen, ihre Produktion zurück in die USA zu verlagern. Die heimische Arzneimittelherstellung ist in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen. Konkrete Angaben zum Startzeitpunkt oder zur Höhe des Einstiegssatzes machte Trump nicht. Gleichzeitig forderte er die Pharmaindustrie auf, die Preise für Medikamente deutlich zu senken.1

Sollten die Zölle tatsächlich in dieser Form umgesetzt werden, könnte das viele internationale Pharmakonzerne empfindlich treffen. Die Reaktion an den Märkten fiel jedoch verhalten aus. Die Aktienkurse der meisten europäischen Pharmaunternehmen blieben stabil. Offenbar geht ein Großteil der Anleger davon aus, dass Trump seine Ankündigungen nicht in vollem Umfang umsetzen wird. Einige große Pharmakonzerne wie Roche und Novartis haben bereits vor einigen Wochen angekündigt, Milliarden in den USA in den Bau neuer Produktionsstätten zu investieren.2 Diese Pläne könnten auch als strategische Vorbereitung auf mögliche Handelskonflikte verstanden werden.

Schon nächste Woche könnte der nächste Zollhammer folgen. In einem Interview mit dem US-Sender CNBC kündigte Trump an, möglicherweise bald auch Zölle auf Halbleiter und Chips bekanntzugeben.3


Quellen:

1 CNBC (https://www.cnbc.com/2025/08/05/trump-says-pharma-tariffs-could-eventually-reach-up-to-250percent.html)

2 NZZ (https://www.nzz.ch/wirtschaft/us-investitionen-roche-und-novartis-bewegen-sich-auf-duennem-eis-ld.1892199)  

3 CNBC (https://www.cnbc.com/2025/08/05/trump-tariffs-chips-semiconductors.html)

Montag, 04.08.2025

Die US-Arbeitsmarktdaten für Juli fielen am vergangenen Freitag deutlich schwächer aus als erwartet. So wurden außerhalb der Landwirtschaft nur 73.000 neue Stellen geschaffen. Erwartet wurden 110.000 neue Stellen. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 % auf 4,2 %. Für noch größere Überraschung sorgte jedoch die drastische Korrektur der Zahlen für Mai und Juni. So wurde die Zahl der im Juni geschaffenen Stellen von ursprünglich 147.000 auf 14.000 Stellen revidiert. Diese heftige Revision veranlasste US-Präsident Trump, Dr. Erika McEntarfer, die Leiterin des Amtes für Arbeitsstatistik, zu entlassen. Die Märkte reagierten geschockt auf die schlechten Arbeitsmarktzahlen und gaben im Laufe des Handelstages deutlich nach. Doch auch der Umgang mit der Personalie McEntarfer stieß auf heftige Kritik und könnte erneut für Verunsicherung an den Märkten sorgen.

Auf der anderen Seite haben die schwachen Arbeitsmarktdaten die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed am 17. September deutlich erhöht. Lag die Erwartung laut dem CME FedWatch Tool in der vergangenen Woche noch bei 61,9 %, so ist sie inzwischen auf 80,3 % gestiegen.3 Sollte die Fed den Leitzins tatsächlich auf eine Spanne von 4,0 % bis 4,25 % senken, könnte dies den Märkten neuen Auftrieb verleihen.

In dieser Woche könnte die laufende Berichtssaison neue Impulse für die Märkte liefern. Zum Wochenauftakt stehen die Quartalszahlen von Palantir im Fokus. Auch in Deutschland nimmt die Berichtssaison nun richtig Fahrt auf. Unter anderem legen Infineon, DHL, Siemens Energy, Commerzbank, Siemens, Deutsche Telekom, Allianz und Munich Re ihre Geschäftszahlen vor.

 

Quellen:

1 Trading Economics (https://tradingeconomics.com/united-states/non-farm-payrolls, https://tradingeconomics.com/united-states/unemployment-rate)  

2 CNBC (https://www.cnbc.com/2025/08/01/trump-erika-mcentarfer-jobs-report-fired.html)

3 CME Group (https://www.cmegroup.com/markets/interest-rates/cme-fedwatch-tool.html)

Mittwoch, 30.07.2025

Die Reaktion der Börsen auf das Zollabkommen zwischen den USA und Europa fiel sowohl in den Vereinigten Staaten als auch hierzulande verhalten aus. Zwar ist das Abkommen für Europa mit schmerzhaften Zugeständnissen verbunden, doch es schafft Klarheit und verhindert einen offenen Handelskonflikt. In den Tagen nach der Einigung legte der US-Dollar gegenüber dem Euro deutlich zu. Ein Zeichen dafür, dass aus Sicht der Märkte die USA die klaren Gewinner dieses Abkommens sind.

Ein weiterer möglicher Profiteur des Deals könnte der US-Flugzeugbauer Boeing sein. CEO Kelly Ortberg äußerte sich im Rahmen der gestrigen Quartalszahlen gegenüber CNBC positiv zur aktuellen US-Zollpolitik: Diese sei aus seiner Sicht förderlich für das Geschäft und die Luftfahrtbranche.1 Bereits im zurückliegenden Quartal lief das operative Geschäft deutlich besser. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 35 % und der Quartalsverlust konnte mehr als halbiert werden. Der Verlust je Aktie verringerte sich von –2,90 US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf –1,24 US-Dollar. Nichtsdestotrotz gab die Aktie gestern nach. Der Grund hierfür sind Zertifizierungsprobleme bei neuen Modellen.2

Am heutigen Abend wird der europäische Flugzeugbauer Airbus seine Quartalszahlen vorlegen. Besonders spannend dürften die Aussagen des Vorstands zum jüngsten Zollabkommen mit den USA sein. Ansonsten richtet sich der Fokus der Märkte heute auf die Quartalsberichte der Tech-Giganten Microsoft und Meta. Zudem tagt die US-Notenbank Fed. Trotz der jüngsten Kritik von Donald Trump an Fed-Chef Jerome Powell dürfte eine Zinssenkung unwahrscheinlich sein.

 

Quellen:

1 Reuters (https://www.reuters.com/business/aerospace-defense/boeings-quarterly-loss-shrinks-jet-deliveries-rebound-shares-drop-2025-07-29/)

2 Boeing (https://investors.boeing.com/investors/news/press-release-details/2025/Boeing-Reports-Second-Quarter-Results/default.aspx)  

Montag, 28.07.2025

In der vergangenen Woche hat Volkswagen einen Rückgang des operativen Ergebnisses um 1,3 Mrd. Euro für das erste Halbjahr gemeldet – vor allem bedingt durch belastende US-Zölle. Besonders stark betroffen sind die Tochtermarken Porsche und Audi, die mangels lokaler Produktion in den USA stark vom Export abhängig sind. So brach das operative Ergebnis bei Porsche im zweiten Quartal um über 90 % ein, bei Audi lag das Minus bei 64 %. In der Folge senkte der Volkswagenkonzern auch seine Jahresprognose.¹

Trotz dieser enttäuschenden Zahlen kam es an den Börsen zu einer überraschenden Reaktion: Sowohl die Volkswagen- als auch die Porsche-Aktie legten im Wochenverlauf zweistellig zu. Offenbar gehen viele Anleger davon aus, dass die negativen Nachrichten bereits vollständig in den Kursen eingepreist sind. Zudem lieferten die Kernmarke VW und Skoda sowohl bei den Auslieferungen als auch beim Gewinn erfreuliche Ergebnisse.2 Auch das im Vorjahr gestartete Sparprogramm beginnt Wirkung zu zeigen, insbesondere im Bereich des Personalabbaus.

Spannend bleibt die Frage, ob die Rallye der Autowerte auch in dieser Woche anhält. Am Sonntagabend erzielten US-Präsident Trump und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen eine Einigung im Handelsstreit. Demnach soll künftig ein einheitlicher Zollsatz von 15 % auf Warenimporte aus der EU in die USA gelten, auch auf Autos. Die bisherigen Strafzölle auf europäische Autos in Höhe von 27,5 % (2,5 % ursprünglicher Zoll + 25,0 % Zusatzzoll) reduzieren sich damit wieder – eine spürbare Erleichterung für die exportorientierte Automobilindustrie. Lediglich die Sonderzölle auf Stahl und Aluminium bleiben vorerst bei 50 % bestehen.3, 4

 

Quellen:

1 Reuters (https://www.reuters.com/business/autos-transportation/volkswagen-cuts-2025-guidance-after-15-billion-tariff-hit-first-half-2025-07-25/)

2 Volkswagen (https://www.volkswagen-group.com/de/halbjahresfinanzbericht-2025-19407)

3 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/zollstreit-einigung-100.html)

4 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/politik/international/handelskonflikt-trump-verkuendet-einigung-im-zollstreit-mit-der-eu/100144058.html)

Mittwoch, 23.07.2025

Dienstagabend nach Börsenschluss legte SAP die Zahlen für das zweite Quartal 2025 vor. Europas größter Softwarekonzern steigerte den Gewinn je Aktie gegenüber dem Vorjahr um 90 % auf 1,45 Euro. Allerdings blieb der Umsatz mit 9,027 Mrd. Euro leicht hinter den Analystenschätzungen zurück. Auch die Cloudumsätze fielen schwächer als erwartet aus.1, 2 Die Begeisterung von SAP-Chef Klein mochten die Anleger trotz der Gewinnexplosion nicht teilen: Die SAP-Aktie verlor nachbörslich an der NYSE rund 3 %.

Heute melden mit Alphabet und Tesla zwei der „Magnificent 7“ ihre Quartalszahlen. Bei Alphabet wird ein Nettogewinn von 2,18 US-Dollar je Aktie sowie ein Umsatz von rund 80 Mrd. US-Dollar erwartet, was einem Plus von 15 % bzw. 12 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.3 Trotz dieser optimistischen Erwartungen hinkt die Alphabet-Aktie in diesem Jahr dem Nasdaq 100 hinterher. Gründe hierfür sind unter anderem Marktanteilsverluste bei der klassischen Suche und laufende Kartellverfahren, die die Dominanz von Google im Werbegeschäft ins Visier nehmen. Im August wird hierzu eine Entscheidung erwartet. Anleger sollten die Entwicklungen genau beobachten, da der Ausgang des Verfahrens neue Impulse für die Aktie geben könnte.

Für Tesla erwarten Analysten laut FactSet einen Gewinn von 0,39 US-Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 22,1 Mrd. US-Dollar. Dies entspricht einem Rückgang von 25 % bzw. 12 % gegenüber dem Vorjahr. Hauptgrund hierfür sind die bereits bekannten, um 13,5 % gesunkenen Fahrzeugverkäufe im zweiten Quartal.4 Neben den Zahlen dürften Investoren vor allem Musks Aussagen zu Robo-Taxis, humanoiden Robotern, Zöllen, KI und seinen politischen Ambitionen im Blick haben, da Musk als entscheidender Faktor für Teslas Zukunft und Bewertung gilt.

 

Quellen:

1 SAP (https://www.sap.com/investors/en/why-invest/recent-results.html)

2 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/tech-industrie-sap-steigert-gewinn-deutlich-rechnet-aber-mit-gegenwind/100141936.html)

3 yahoo!finance, Bloomberg (https://finance.yahoo.com/news/alphabet-earnings-optimism-outweighs-looming-105855606.html)

4 Barrons (https://www.barrons.com/articles/tesla-stock-price-elon-musk-earnings-4fe66819)

Montag, 21.07.2025

Der Start in die Berichtssaison zum zweiten Quartal fiel erfolgreich aus. Letzte Woche standen vor allem die US-Großbanken im Fokus. Diese profitierten mehrheitlich von guten Geschäften im Investmentbanking. Maßgeblicher Grund dafür waren die jüngsten Turbulenzen an den Kapitalmärkten und die damit zusammenhängende höhere Handelsfrequenz der Marktteilnehmer.1

In dieser Woche legen Europas Banken nach: Mit der UniCredit, Flatexdegiro sowie der Deutschen Bank, DWS, BNP Paribas und der Deutschen Börse geben zahlreiche Vertreter des europäischen Finanzsektors Auskunft über ihre Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal. Es wird spannend zu sehen, ob sich hier eine ähnliche Entwicklung wie bei den US-Banken abzeichnet.

Die Zahlen von Netflix zum zweiten Quartal haben gezeigt, dass US-Unternehmen, die signifikante Umsätze außerhalb der USA erwirtschaften, derzeit der schwächere US-Dollar zugutekommt.2 Für europäische Unternehmen mit hohem Exportanteil in die USA könnte die Abwertung des US-Dollar negativ zu Buche schlagen. Nach der Gewinnwarnung von BASF ist die am vergangenen Freitag erfolgte Senkung der Jahresprognose von Wacker Chemie ein weiteres Beispiel. Ebenso wie BASF beklagt auch Wacker Chemie eine schwache Nachfrage infolge der Unsicherheit durch den Zollstreit mit den USA sowie negative Währungseffekte durch die Dollar-Schwäche.3 Interessanter Fakt: Die Aktie, die in den vergangenen Jahren massiv an Wert verloren hat, regierte auf die Prognosesenkung nur noch mit einem leichten Tagesminus von 1,26 %. Möglicherweise sind auf dem aktuellen Niveau bereits einige schlechte Nachrichten eingepreist.

 

Quellen:

1 Reuters (https://www.reuters.com/business/finance/goldmans-profit-jumps-market-turbulence-powers-record-equities-trading-2025-07-16/)

2 Reuters (https://www.reuters.com/business/finance/netflix-shares-fall-weak-dollar-driven-forecast-fails-impress-2025-07-18/)

3 Wacker Chemie (https://www.wacker.com/cms/de-de/investor-relations/ad-hoc-disclosures/detail-258049.html)

Mittwoch, 16.07.2025

Während sich die Fronten im Zollstreit zu verhärten drohen, gibt es in Bezug auf das Embargo der USA für den Export von KI-Chips positive Nachrichten. NVIDA-CEO Jensen Huang zufolge hat die US-Regierung zugesichert, dass die Lizenzen für eine Wiederaufnahme der Verkäufe von H20-Grafikprozessoren nach China erteilt werden. NVIDIA hofft daher, bald mit den Lieferungen beginnen zu können.1

Obwohl weniger leistungsstark als neuere Modelle scheint die Nachfrage chinesischer Unternehmen nach den H20-Chips groß. Für NVIDIA könnte die Erteilung der Lizenzen somit einen signifikanten Umsatzschub bedeuten. Im Frühjahr musste das Unternehmen aufgrund der Exportbeschränkungen für die H20-Chips Abschreibungen in Höhe von 5,5 Mrd. US-Dollar vornehmen.2

Die NVIDIA-Aktie reagierte auf die Aussicht zusätzlicher Einnahmen mit Kursgewinnen. Bereits in der vergangenen Woche erreichte der Branchenprimus bei KI-Chips eine Marktkapitalisierung von mehr als 4 Bio. US-Dollar. NVIDIA ist das erste Unternehmen weltweit, das diese Marke überwunden hat. Die Entwicklung verdeutlicht die große Bedeutung, die das Unternehmen und der Technologiesektor für den Aktienmarkt haben.3

Auch für andere Tech-Firmen mit KI-Aktivitäten gab es positive Neuigkeiten. Das US-Verteidigungsministerium will KI-Workflows entwickeln und diese bei der Bewältigung kritischer nationaler Sicherheitsherausforderungen einsetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, unterzeichnete das Pentagon Verträge in Höhe von jeweils bis zu 200 Mio. US-Dollar mit OpenAI, Google (Alphabet), Anthropic und xAI von Elon Musk.4

 

Quellen:

1, 2 Reuters (https://www.reuters.com/technology/nvidia-resume-h20-gpu-sales-china-2025-07-15/?utm_source=Sailthru&utm_medium=Newsletter&utm_campaign=Reuters-Business&utm_term=071525&lctg=67122439c4ca122e31095b2d)

3 Reuters (https://www.reuters.com/business/finance/nvidias-4-trillion-milestone-caps-rise-stock-market-behemoth-2025-07-09/)

4 Reuters (https://www.reuters.com/business/autos-transportation/us-department-defense-awards-contracts-google-xai-2025-07-14/)

Montag, 14.07.2025

Stolze 30 % Zusatzzölle wollen die USA ab dem 1. August auf Warenimporte aus der EU erheben. So verkündete es Donald Trump am Samstag. Die Botschaft hinter dieser drastischen Zolldrohung ist klar: Die EU soll sich bewegen und den USA weitreichende Zugeständnisse machen. Konkret soll die EU den USA einen vollständigen Marktzugang ohne Zölle gewähren, um das Handelsdefizit zu verringern.1

Die EU hat sich entschlossen, bereits geplante aber zunächst ausgesetzte Gegenzölle in Höhe von 21 Mrd. Euro auf den 1. August zu verschieben. Bis dahin will man weiter verhandeln. Ob die USA von ihrer Maximalforderung abweichen und in den verbleibenden drei Wochen eine Einigung erzielt werden, ist allerdings fraglich. Denn auch innerhalb der EU gibt es mehrere Befürworter einer härteren Gangart gegenüber den USA.2

Für Unternehmen und die Märkte bedeutet die jüngste Entwicklung weitere Wochen der Unsicherheit. Dies dürfte sich in den Geschäftsausblicken im Rahmen der nun anlaufenden Berichtssaison widerspiegeln. So geschehen bei BASF. Der gemessen am Umsatz weltweit größte Chemiekonzern3 senkte am Freitagabend die Erwartungen an das EBITDA vor Sondereinflüssen für 2025 auf 7,3 bis 7,7 Mrd. Euro (bisher: 8,0 bis 8,4 Mrd. Euro). Hauptgrund dafür ist laut BASF die am Markt bestehende Unsicherheit infolge der angekündigten US-Zölle. Diese führe zu einer geringeren Nachfrage als erwartet. Hinzu kommen negative Währungseffekte durch die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar.4

 

Quellen:

1 Reuters (https://www.reuters.com/business/trump-announces-30-tariffs-eu-2025-07-12/)

2 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/politik/international/us-zoelle-eu-verschiebt-gegenzoelle-gegen-usa-bis-anfang-august/100141347.html)

3 VCI (https://www.vci.de/die-branche/zahlen-berichte/die-umsatzstaerksten-deutschen-chemieunternehmen.jsp)

4 BASF (https://www.basf.com/global/de/media/news-releases/2025/07/p-25-140)

Mittwoch, 09.07.2025

Ursprünglich sollten die neuen US-Zölle am 9. Juli in Kraft treten. Doch Anfang der Woche verlängerte US-Präsident Trump die Frist bis zum 1. August.1 Für die Finanzmärkte bedeutet das, dass die Unsicherheit mindestens drei weitere Wochen bestehen bleibt. Gleichzeitig hoffen viele Handelspartner, dass bis dahin noch Einigungen zur Abmilderung der Zölle erzielt werden können. Zudem kündigte Trump am Dienstag eine Zollerhöhung um 50 % auf importiertes Kupfer an. Daraufhin verteuerte sich der Kupferpreis um etwa 13 %. Auch Zölle auf Halbleiter und Arzneimittel scheinen nun unmittelbar bevorzustehen, was Chiphersteller und Pharmakonzerne belasten könnte.2

Bereits am Wochenende gab Elon Musk bekannt, eine eigene Partei gründen zu wollen. Honorierten Investoren jüngst noch die Rückkehr von Musk zum Tagesgeschäft bei Tesla, steht nun erneut die Sorge im Raum, Musk könnte sich zu sehr auf sein politisches Wirken fokussieren.3 Dabei braucht Tesla angesichts rückläufiger Absatzzahlen dringend neue Impulse. Im ersten Halbjahr 2025 lag der weltweite Fahrzeugabsatz von Tesla um 13,5 % unter dem des Vorjahreszeitraums.4 Die Aktie reagierte entsprechend negativ auf Musks erneute politische Ambitionen und verlor am Montag knapp 7 % an Wert.

Besser läuft es für VW. Die Wolfsburger steigerten den weltweiten Absatz von E-Autos der Marke Volkswagen im ersten Halbjahr um 14,3 %. Zugleich zog VW in Europa bei den Auslieferungszahlen von E-Autos an Tesla vorbei und liegt nun bei den Zulassungen an der Spitze. Allerdings gewährte VW hohe Rabatte, um den Absatz der eigenen Modelle anzukurbeln.5 So verständlich die Rabatte mit Blick auf den Preisdruck durch die Konkurrenz aus China sind, sie belasten die Gewinnmargen von VW.

 

Quellen:

1 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/usa-zoelle-verschiebung-100.html)

2 Reuters (https://www.reuters.com/world/asia-pacific/trumps-tariff-deadline-delay-brings-hope-confusion-trade-partners-businesses-2025-07-08/)

3 Reuters (https://www.reuters.com/business/autos-transportation/tesla-shares-fall-musks-america-party-riles-investors-2025-07-07/?utm_source=Sailthru&utm_medium=Newsletter&utm_campaign=Reuters-Business&utm_term=070725&lctg=67122439c4ca122e31095b2d)

4 Handelsblatt (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/tesla-absatz-einbruch-100.html), (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/vw-volkswagen-haengt-tesla-bei-e-auto-zulassungen-in-europa-ab/100138597.html)

5 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/vw-volkswagen-haengt-tesla-bei-e-auto-zulassungen-in-europa-ab/100138597.html)

Montag, 07.07.2025

Donald Trumps „Big Beautiful Bill“ wurde in der vergangenen Woche vom Kongress verabschiedet und am 4. Juli 2025 unterzeichnet. Das Gesetzespaket kombiniert dauerhafte Steuersenkungen und zusätzliche Staatsausgaben mit Einsparungen von über 1 Bio. US-Dollar bei Medicaid (staatliche Gesundheitsversorgung) und anderen Sozialleistungen. Zudem werden die Ausgaben für Verteidigung und Grenzsicherung deutlich erhöht und die Schuldenobergrenze um 5 Bio. US-Dollar angehoben.1

Finanzexperten bewerten die Auswirkungen des Gesetzes zwiespältig. Einerseits wird erwartet, dass die massiven Steuersenkungen das Gewinnwachstum vieler Unternehmen beschleunigen und somit die Aktienkurse antreiben könnten. Andererseits wird vor langfristigen Nebenwirkungen gewarnt. So könnte das Paket strukturelle Probleme wie das chronische Defizit verschärfen und die Inflation anheizen.² Folglich erwarten viele, dass die Zinsen langfristig höher bleiben müssen. Dies könnte Aktien belasten, da Anleihen als Anlagealternative attraktiver würden.

Von Trumps Gesetzespaket könnten die traditionellen Energie- und Rüstungsbranchen profitieren. Denn das Gesetz streicht zahlreiche klimafreundliche Subventionen früherer Jahre, wie z. B. Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge sowie Zuschüsse für die Wind- und Solarindustrie. Zu den Verlierern könnten demnach Anbieter von Technologien der erneuerbaren Energien gehören. Des Weiteren könnten die Einschnitte bei Medicaid dazu führen, dass bis zu 18 Millionen US-Bürger ihre Krankenversicherung verlieren.⁴ Negative Folgen für den Gesundheitssektor wären die mögliche Konsequenz.

 

Quellen:

1 Reuters (https://www.reuters.com/world/us/senate-vote-a-rama-pass-trumps-33-trillion-bill-extends-into-second-day-2025-07-01); NBC News (https://www.nbcnews.com/politics/congress/trump-big-beautiful-bill-senate-tax-medicaid-cuts-rcna216024)

2 Reuters (https://www.reuters.com/world/us/trump-tax-bill-averts-one-debt-crisis-makes-future-financial-woes-worse-2025-07-03/)

3 NBC News (https://www.nbcnews.com/politics/congress/trump-big-beautiful-bill-senate-tax-medicaid-cuts-rcna216024)

4 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-medicaid-trump-100.html)

Mittwoch, 02.07.2025

Nach langen Verhandlungen billigte der US-Senat gestern mit knapper Mehrheit das Steuer- und Ausgabengesetz – Donald Trumps sogenannte „One Big Beautiful Bill“. Es sieht unter anderem eine Verlängerung der Steuersenkungen aus Trumps erster Amtszeit sowie Kürzungen bei Sozialleistungen vor. Die Staatsverschuldung der USA dürfte durch das Gesetz in den kommenden Jahren stark steigen.1 Ein Punkt, den Elon Musk zuletzt mehrfach heftig kritisierte.

Donald Trump reagierte auf die jüngste Kritik mit dem Vorschlag, dass die Effizienzbehörde DOGE die staatlichen Unterstützungen für Musks Unternehmen genauer untersuchen sollte. Ohne diese Ausgaben würde das Land ein Vermögen sparen, postete Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.2

Für Tesla und seine Investoren wird der öffentlich ausgetragene Streit zwischen Trump und Musk immer mehr zum Risikofaktor. Neben den ohnehin schwächelnden Absätzen könnten auch Verzögerungen bei staatlichen Genehmigungsverfahren oder Sicherheitsüberprüfungen für die Robo-Taxis die Geschäftsentwicklung von Tesla beeinträchtigen.3 Die Verkaufszahlen für das zweite Quartal 2025 wird Tesla heute veröffentlichen.

Ausgebremst wurde der für Donnerstag geplante Börsengang von Brainlab. Der Anbieter von Software für den medizinischen Bereich begründete die Absage mit mangelnder Nachfrage. Der Emissionspreis sollte zwischen 80 und 100 Euro je Aktie liegen. Nur am unteren Ende dieser Preisspanne wäre die Emission mehrfach überzeichnet gewesen.4

 

Quellen:

1 Tagesschau, Handelsblatt (https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-trump-bill-steuerpaket-senat-100.html, https://www.handelsblatt.com/politik/international/usa-us-senat-verabschiedet-trumps-steuergesetz-musk-will-us-haushalt-kippen/100138496.html)

2 Reuters (https://www.reuters.com/business/autos-transportation/disgusting-abomination-crazy-trump-musk-social-media-brawl-2025-06-05/)

3 Reuters (https://www.reuters.com/business/autos-transportation/elon-musk-renews-criticism-trump-spending-bill-calls-new-political-party-2025-06-30/)

4 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/boerse-inside/brainlab-medizintechnik-softwareanbieter-verschiebt-boersengang/100138671.html)

Montag, 30.06.2025

Kurz vor dem Ende des ersten Halbjahres 2025 erholten sich die Aktienmärkte vergangene Woche von den Verlusten der Vorwochen. Während der NASDAQ 100 und der SP& 500 neue Rekordstände erreichten, eroberte der DAX die Marke von 24.000 Punkten zurück. Seit Jahresbeginn gewann der der Leitindex für den deutschen Aktienmarkt knapp 21 % an Wert hinzu.

Gründe für die Aufholjagd waren die Waffenruhe im Nahen Osten, neue Eintracht auf dem NATO-Gipfel und politischer Druck seitens des deutschen Bundeskanzlers, nun schnell zu einer Einigung im Zollstreit zwischen der EU und den USA zu kommen.

Mit dem noch ungelösten Zollstreit sowie der geopolitischen Lage begründete der Auto-Ersatzteilhändler Autodoc letzte Woche die kurzfristige Absage des geplanten Börsengangs.1 Am Donnerstag dieser Woche will Brainlab im zweiten Anlauf einen erfolgreichen Sprung an die Börse wagen. Das Unternehmen mit Sitz in München hat sich auf Soft- und Hardware im Bereich Medizintechnik spezialisiert.2

Aufgrund des US-Feiertages am Freitag (Unabhängigkeitstag) werden ebenfalls schon am Donnerstag die Daten zur Entwicklung des US-Arbeitsmarktes im Juni veröffentlicht. Zeigen sich hier Anzeichen einer stärken Abkühlung, wäre dies ein Argument für eine Zinssenkung durch die US-Notenbank. Die nächste Sitzung der Fed findet am 29./30. Juli 2025 statt.

 

Quellen: 

1 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/onlinehaendler-so-ordnen-experten-die-absage-des-autodoc-boersengangs-ein/100137147.html)

2 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/ipo-brainlab-strebt-bewertung-von-bis-zu-zwei-milliarden-euro-an/100136739.html)

Mittwoch, 25.06.2025

Mit Spannung wurde am Sonntag der Start von Teslas Robotaxi-Dienst in Austin, Texas, erwartet. Die ersten Fahrten der kleinen Flotte riefen ein geteiltes Echo hervor. Einerseits lobten Passagiere den Komfort und die Sicherheit, andererseits wurde kritisiert, dass überwiegend Tesla-freundliche Testfahrer eingeladen wurden.1 Im Internet kursieren zudem Videos, die zeigen, wie die Robotaxis gegen Verkehrsregeln verstoßen.2 Aufgrund dieser Videos forderte die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA Tesla auf, dazu Stellung zu beziehen.3 Nichtsdestotrotz legte die Aktie des Elektroautobauers am Montag um über 9 % zu.

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Nur zwei Tage nach dem Start von Teslas Robotaxi kündigten Waymo, eine Tochter von Alphabet, und Uber den Start eines eigenen autonomen Fahrdienstes in Atlanta, Georgia, an.4 Insgesamt ist Waymo in fünf Städten in den USA vertreten. Waymo gilt derzeit als führend im Bereich des autonomen Fahrens. Das Unternehmen betreibt über 1.500 Fahrzeuge und absolviert mehr als 250.000 Passagierfahrten pro Woche.5 Teslas Dienst ist bislang deutlich begrenzter. Allerdings betont Tesla-CEO Elon Musk, dass die meisten neuen Teslas bereits über die nötige Technik verfügen. Zudem sei Teslas Lösung deutlich kostengünstiger als die von Waymo.6

Musk und Trump sind bekanntermaßen keine Freunde mehr. Auch mit Fed-Chef Powell pflegt der US-Präsident eine toxische Beziehung. Doch Powell lässt sich davon nicht beeindrucken. Am Dienstag machte er deutlich, dass die Notenbank zunächst die Auswirkungen möglicher Zölle abwarten wolle und Trumps Wunsch nach Zinssenkungen vorerst kein Thema sei.7
 

Quellen: 

1 Reuters (https://www.reuters.com/business/autos-transportation/tesla-shares-soar-after-first-robotaxi-rides-hit-road-austin-texas-2025-06-23/

2 n-tv (https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Fahrgast-filmt-wie-Tesla-Robotaxi-ins-Schlingern-geraet-article25855294.html

3 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/autonomes-fahren-us-behoerde-nimmt-teslas-neue-robotaxis-ins-visier/100136927.html

4 Reuters (https://www.reuters.com/business/autos-transportation/uber-waymo-launch-autonomous-ride-hailing-service-atlanta-2025-06-24/

5 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/technik/ki/autonomes-fahren-waymo-will-robotaxi-flotte-mehr-als-verdoppeln/100126382.html

6 Manager Magazin (https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/teslas-robotaxi-dienst-startet-ohne-robotaxis-a-cf6288e9-1541-44f8-97da-d86298738cb3

7 Reuters (https://www.reuters.com/business/powell-repeats-rate-cuts-can-wait-fed-studies-tariff-impacts-2025-06-24/

Montag, 23.06.2025

Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran überlagerten vergangene Woche das Geschehen an den Märkten. Nach dem Eingreifen der USA in der Nacht zu Sonntag hat die Unsicherheit erneut zugenommen. Im Fokus steht nun die Ölversorgung. Das iranische Parlament sprach sich am Sonntag für eine Sperrung der Straße von Hormus aus.1 Stimmt der Oberste Nationale Sicherheitsrat des Irans ebenfalls für eine Blockade, stellt sich die Frage wie die Welt darauf reagiert. Eine Auseinandersetzung um die wichtige Schiffspassage berührt auch maßgeblich die Interessen Chinas, das wesentliche Mengen Rohöl über diesen Weg bezieht.2 Größere Preisschwankungen bei Rohöl wären daher nicht überraschend.

Neben dem Ölpreis werden zu Wochenbeginn die Aktien aus dem Verteidigungssektor im Fokus stehen. Am Sonntag einigten sich die NATO-Mitglieder darauf, die Zielvorgabe für die Verteidigungsausgaben von derzeit 2 % auf mindestens 5 % des BIP anzuheben. Davon sollen 3,50 % für direkte Verteidigungsausgaben und 1,50 % für verteidigungsrelevante Investitionen wie die Infrastruktur genutzt werden.3

Hinweise auf die Perspektiven für die Konjunktur geben die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und das Dienstleistungsgewerbe, die heute unter anderen für Deutschland, die EU und die USA veröffentlicht werden. Am Dienstag folgt mit dem ifo Geschäftsklimaindex ein weiterer Frühindikator für die deutsche Wirtschaft.
 

Quellen:

1 Deutschlandfunk (https://www.deutschlandfunk.de/parlament-in-teheran-spricht-sich-fuer-sperrung-der-schifffahrtsstrasse-von-hormus-aus-100.html)

2 WSJ (https://www.wsj.com/business/energy-oil/if-irans-oil-is-cut-off-china-will-pay-the-price-95b9c7e1?mod=Searchresults_pos1&page=1), DW (https://www.dw.com/de/konflikt-zwischen-iran-und-israel-gef%C3%A4hrdet-weltwirtschaft/a-70456994)

3 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/nato-einig-ausgaben-ziel-100.html)

Mittwoch, 18.06.2025

Nachdem sich die Lage im Nahen Osten zu Wochenbeginn nicht dramatisch verschärft hat, atmeten die Märkte zunächst durch. Noch gibt es allerdings keine neuen Verhandlungen über das Atomprogramm des Irans. Auch die gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und dem Iran dauern an, weshalb vorerst weiter mit erhöhten Schwankungen zu rechnen ist.

Die Auswirkungen der zahlreichen geopolitischen Konflikte zeigen sich nicht zuletzt auf der Paris Air Show, die am Montag ihre Tore öffnete. Auf dem Flughafen Le Bourget stoßen vor allem die Themen Verteidigung und Raumfahrt auf großes Interesse.1 Doch auch im zivilen Bereich ist die Nachfrage hoch. Airbus verbuchte Großaufträge für Passagiermaschinen aus Saudi-Arabien (Riyadh Air, Avilease), Japan (All Nippon Airways), Vietnam (Vietjet) und erstmals aus Polen (Lot Polish Airlines).2

Ebenfalls in Le Bourget vertreten ist der deutsche Triebwerkshersteller MTU Aero Engines. Die Geschäfte mit der Entwicklung und Wartung ziviler sowie militärischer Triebwerke laufen gut. Passend zur Paris Air Show hob MTU am Dienstag den Ausblick für 2025 an. Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr 8,6 bis 8,8 Mrd. Euro erreichen (vorher: 8,3 bis 8,5 Mrd. Euro). Das bereinigte EBIT wird nun im niedrigen bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich erwartet (vorher: im mittleren Zehner-Prozentbereich). Mittelfristig geht MTU Aero Engines davon aus, den Umsatz bis 2030 auf 13 bis 14 Mrd. Euro steigern zu können.3


Quellen:

1 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/luftfahrtmesse-le-bourget-paris-100.html)

2 Börsen-Zeitung (https://www.boersen-zeitung.de/ticker/roundup-auftraege-fuer-airbus-zum-messestart-stille-bei-boeing-nach-absturz), dpa-AFX (https://www.onvista.de/news/2025/06-17-vietjet-will-100-airbus-jets-bestellen-0-10-26400801)

3 MTU Aero Engines (https://www.mtu.de/de/investoren/publikationen-events/aktuelle-ir-meldungen/ir-news-details/mtu-aero-engines-raises-guidance-for-2025-and-provides-outlook-for-2030-1-1/)

Montag, 16.06.2025

Die Märkte standen Ende letzter Woche unter dem Einfluss der Ereignisse im Nahen Osten. Die militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran sowie die Sorgen vor einer Eskalation der Situation ließen die Ölpreise steigen und setzten die Aktienmärkte unter Druck.1 Während Unternehmen aus dem Energiesektor von steigenden Ölpreisen tendenziell profitieren, könnte ein dauerhaft höherer Ölpreis die Inflation anheizen. Am Freitag blieben die Auswirkungen zunächst noch überschaubar, wohl auch weil sich beide Parteien bei Konfrontationen in jüngerer Vergangenheit schnell wieder mäßigten.

Angesichts der Aussagen der Führungsspitzen in Israel und dem Iran sowie der intensivierten Angriffe über das Wochenende könnte der Konflikt dieses Mal länger andauern. Die veränderte Lage muss an den Märkten noch eingepreist werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Straße von Hormus. Blockiert der Iran diesen wichtigen Seeweg, auf dem täglich rund 20 Prozent der weltweiten Ölproduktion transportiert werden, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die Ölpreise und die Weltwirtschaft haben.2

Neben der Lage im Nahen Osten steht diese Woche die Sitzung der US-Notenbank im Fokus. Am Markt wird dem Fed-Watch-Tool der CME zufolge keine Zinssenkung erwartet.3 Fed-Chef Powell dürfte also die weitere Entwicklung der Konjunkturdaten abwarten und den Leitzins an diesem Mittwoch in der aktuellen Spanne von 4,25 % bis 4,50 % belassen. Anderer Ansicht ist US-Präsident Donald Trump. Er forderte am vergangenen Mittwoch wiederholt eine Zinssenkung um ein ganzes Prozent und nannte explizit die dadurch geringeren Zinszahlungen auf Schulden der USA als wichtigen Grund.4
 

Quellen: 

1 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/marktberichte/boerse-oelpreis-schiesst-hoch-maerkte-reagieren-auf-eskalation-im-nahen-osten/100134801.html)

2 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/oelpreis-aktuell-im-extremfall-koennte-ein-fass-brent-mehr-als-120-dollar-kosten/100134837.html)

3 CME (https://www.cmegroup.com/markets/interest-rates/cme-fedwatch-tool.html)

4 Reuters (https://www.reuters.com/world/us/trump-says-fed-should-lower-rates-by-one-full-point-2025-06-11/)

Mittwoch, 12.06.2025

Die staatlichen Impulse zur Verbesserung des Investitionsklimas in Europa und Deutschland scheinen Früchte zu tragen. Chipproduzent NVIDIA kündigte am Mittwoch an, seine erste KI-Cloud-Plattform für industrielle Anwendungen in Deutschland zu bauen. CEO Jensen Huang zufolge wird NVIDIA die KI-Rechenkapazität in Europa in nur zwei Jahren um den Faktor 10 erhöhen. Am Freitag wird Huang Bundeskanzler Friedrich Merz treffen. Dann könnten weitere Details zum Standort bekannt werden. Die durch eine Kombination von KI und Robotik geschaffene Industrie-Cloud soll Unternehmen bei der Planung und Steuerung von Prozessen helfen.1 Dabei tritt NVIDIA in direkte Konkurrenz zum heimischen Platzhirsch Siemens.

Konkurrenten sind auch China und die USA, wenn es um den Führungsanspruch in der Welt und im Handel geht. Im Zollstreit haben die Vertreter beider Seiten nun eine Einigung erzielt. Die Zölle, die die USA auf Waren aus China erheben, sollen bei 55 % liegen, China wird 10 % auf Importe aus den USA erheben. Zudem lockert China die Exportbeschränkungen für Seltene Erden und Magnete. Im Gegenzug ermöglichen die USA chinesischen Studenten wieder den Zugang zu amerikanischen Universitäten.2

Die Universität Michigan meldet morgen die Daten zum Verbrauchervertrauen für den Juni. Da der private Konsum rund 70 % zum BIP der USA beiträgt, kommt der Stimmung der Verbraucher eine besondere Bedeutung zu.3 Es bleibt zu hoffen, dass Freitag der 13. diesbezüglich kein schlechtes Omen ist.
 

Quellen: 

1 Reuters (https://www.reuters.com/business/nvidia-ceo-says-quantum-computing-is-an-inflection-point-2025-06-11/)

2 Reuters (https://www.reuters.com/world/china/us-china-trade-talks-resume-second-day-2025-06-10/?utm_source=Sailthru&utm_medium=Newsletter&utm_campaign=Reuters-Business&utm_term=061125&lctg=67122439c4ca122e31095b2d)

3 Morningstar (https://www.morningstar.de/de/news/265629/wie-gesund-ist-die-us-wirtschaft-das-sagen-die-wichtigsten-wirtschaftsindikatoren.aspx)

Montag, 10.06.2025

Die Bromance zwischen Donald Trump und Elon Musk ist offenbar vorbei. Ein öffentlicher Streit auf Social Media, ausgelöst durch Musks Kritik an Trumps Steuerplänen, ließ Tesla-Aktien am Donnerstag um über 14 % abstürzen. Auch andere Musk-Firmen wie SpaceX könnten betroffen sein – Trump drohte bereits mit dem Entzug staatlicher Aufträge.1

Während sich die Schlagzeilen auf den Streit konzentrierten, geriet ein anderes Thema fast in Vergessenheit: der schwelende Zollkonflikt. Doch dieser könnte nun wieder in den Fokus rücken. Die Trump-Administration drängt angesichts des am 8. Juli auslaufenden Zoll-Moratoriums darauf, dass Handelspartner zügig attraktive Angebote für eine Einigung vorlegen.2

Auch in Deutschland richtet sich der Blick auf wirtschaftliche Impulse, allerdings auf deutlich ruhigere Weise. Anstelle von Konfrontation setzt die Bundesregierung auf Anreize. Durch großzügige Abschreibungsmöglichkeiten und eine Senkung der Körperschaftssteuer erhofft sie sich neue Impulse für die Investitionsbereitschaft der Unternehmen und gleichzeitig eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums.3

Niedrigere Zinsen könnten die deutsche Wirtschaft zusätzlich stimulieren. Letzten Donnerstag senkte die EZB die Leitzinsen für den Euroraum von 2,25 % auf 2,00 %.4 Inwiefern die positiven Veränderungen der Rahmenbedingungen zu einem optimistischeren Ausblick für die Wirtschaft führen, zeigt sich an diesem Donnerstag. Dann legt das ifo Institut seine neue Konjunkturprognose vor. Im März 2025 hatte das ifo Institut die BIP-Wachstumsprognose für 2025 auf 0,2 % gesenkt.5
 

Quellen:

1 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/musk-trump-usa-100.html

2 Reuters (https://www.reuters.com/business/us-pushes-countries-best-offers-by-wednesday-tariff-deadline-looms-2025-06-02/)

3 Bundesfinanzministerium (https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2025/06/2025-06-04-kabinett-beschliesst-wachstumsbooster.html)

4 Reuters (https://www.reuters.com/business/finance/ecb-cut-rates-again-case-builds-summer-pause-2025-06-04/)

5 ifo Institut (https://www.ifo.de/fakten/2025-03-17/ifo-konjunkturprognose-fruehjahr-2025-deutsche-wirtschaft-steckt-fest)

Mittwoch, 04.06.2025

Die Aktie des deutschen Biotech-Unternehmens BioNTech zeigte zu Wochenbeginn einen starken Kursanstieg. Die Mainzer verkündeten einen Milliardendeal mit dem US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb (BMS). Gemeinsam wollen sie das Krebsmedikament BNT327 bis zur Marktreife führen. BioNTech erhält von BMS eine Vorabzahlung von 1,5 Mrd. US-Dollar sowie bis einschließlich 2028 zusätzliche Zahlungen in Höhe von 2 Mrd. US-Dollar. Darüber hinaus hat BioNTech Anspruch auf bis zu 7,6 Mrd. US-Dollar an zusätzlichen Meilensteinzahlungen. Die Entwicklungs- und Produktionskosten tragen BioNTech und BMS jeweils zurHälfte, ebenso werden mögliche Gewinne und Verluste geteilt.1

Am Dienstag überraschten die Inflationsdaten für den Euroraum im Mai. Der Schnellschätzung zufolge sank die Teuerungsrate von 2,2 % im April auf 1,9 % und liegt damit unter dem EZB-Ziel von 2 %. Auch die Kerninflation – ohne Energie sowie Nahrungs- und Genussmittel – ging auf 2,3 % zurück Haupttreiber war ein spürbarer Preisrückgang im Dienstleistungssektor.2 Angesichts der rückläufigen Inflation gilt eine Zinssenkung durch die EZB am Donnerstag als sehr wahrscheinlich. Der Markt rechnet derzeit mit einem neuen Hauptrefinanzierungszinssatz von 2,15 %.3

Am Freitagnachmittag richtet sich der Blick der Märkteerneut auf die USA. Die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten dürfteHinweise auf den Zustand der amerikanischen Wirtschaft liefern. Zudem könntesie erste Anzeichen dafür geben, ob die Handelspolitik von Präsident Trumpbereits Auswirkungen zeigt.
 

Quellen:

1 BioNTech (https://investors.biontech.de/de/news-releases/news-release-details/biontech-und-bristol-myers-squibb-geben-globale-strategische)

2 eurostat (https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-euro-indicators/w/2-03062025-ap)    

3 TradingView (https://www.tradingview.com/economic-calendar/); Stand: 03.06.2025