Mittwoch, 02.07.2025
Nach langen Verhandlungen billigte der US-Senat gestern mit knapper Mehrheit das Steuer- und Ausgabengesetz – Donald Trumps sogenannte „One Big Beautiful Bill“. Es sieht unter anderem eine Verlängerung der Steuersenkungen aus Trumps erster Amtszeit sowie Kürzungen bei Sozialleistungen vor. Die Staatsverschuldung der USA dürfte durch das Gesetz in den kommenden Jahren stark steigen.1 Ein Punkt, den Elon Musk zuletzt mehrfach heftig kritisierte.
Donald Trump reagierte auf die jüngste Kritik mit dem Vorschlag, dass die Effizienzbehörde DOGE die staatlichen Unterstützungen für Musks Unternehmen genauer untersuchen sollte. Ohne diese Ausgaben würde das Land ein Vermögen sparen, postete Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.2
Für Tesla und seine Investoren wird der öffentlich ausgetragene Streit zwischen Trump und Musk immer mehr zum Risikofaktor. Neben den ohnehin schwächelnden Absätzen könnten auch Verzögerungen bei staatlichen Genehmigungsverfahren oder Sicherheitsüberprüfungen für die Robo-Taxis die Geschäftsentwicklung von Tesla beeinträchtigen.3 Die Verkaufszahlen für das zweite Quartal 2025 wird Tesla heute veröffentlichen.
Ausgebremst wurde der für Donnerstag geplante Börsengang von Brainlab. Der Anbieter von Software für den medizinischen Bereich begründete die Absage mit mangelnder Nachfrage. Der Emissionspreis sollte zwischen 80 und 100 Euro je Aktie liegen. Nur am unteren Ende dieser Preisspanne wäre die Emission mehrfach überzeichnet gewesen.4
Quellen:
1 Tagesschau, Handelsblatt (https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-trump-bill-steuerpaket-senat-100.html, https://www.handelsblatt.com/politik/international/usa-us-senat-verabschiedet-trumps-steuergesetz-musk-will-us-haushalt-kippen/100138496.html)
4 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/boerse-inside/brainlab-medizintechnik-softwareanbieter-verschiebt-boersengang/100138671.html)
Montag, 30.06.2025
Kurz vor dem Ende des ersten Halbjahres 2025 erholten sich die Aktienmärkte vergangene Woche von den Verlusten der Vorwochen. Während der NASDAQ 100 und der SP& 500 neue Rekordstände erreichten, eroberte der DAX die Marke von 24.000 Punkten zurück. Seit Jahresbeginn gewann der der Leitindex für den deutschen Aktienmarkt knapp 21 % an Wert hinzu.
Gründe für die Aufholjagd waren die Waffenruhe im Nahen Osten, neue Eintracht auf dem NATO-Gipfel und politischer Druck seitens des deutschen Bundeskanzlers, nun schnell zu einer Einigung im Zollstreit zwischen der EU und den USA zu kommen.
Mit dem noch ungelösten Zollstreit sowie der geopolitischen Lage begründete der Auto-Ersatzteilhändler Autodoc letzte Woche die kurzfristige Absage des geplanten Börsengangs.1 Am Donnerstag dieser Woche will Brainlab im zweiten Anlauf einen erfolgreichen Sprung an die Börse wagen. Das Unternehmen mit Sitz in München hat sich auf Soft- und Hardware im Bereich Medizintechnik spezialisiert.2
Aufgrund des US-Feiertages am Freitag (Unabhängigkeitstag) werden ebenfalls schon am Donnerstag die Daten zur Entwicklung des US-Arbeitsmarktes im Juni veröffentlicht. Zeigen sich hier Anzeichen einer stärken Abkühlung, wäre dies ein Argument für eine Zinssenkung durch die US-Notenbank. Die nächste Sitzung der Fed findet am 29./30. Juli 2025 statt.
Quellen:
1 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/onlinehaendler-so-ordnen-experten-die-absage-des-autodoc-boersengangs-ein/100137147.html)
2 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/ipo-brainlab-strebt-bewertung-von-bis-zu-zwei-milliarden-euro-an/100136739.html)
Mittwoch, 25.06.2025
Mit Spannung wurde am Sonntag der Start von Teslas Robotaxi-Dienst in Austin, Texas, erwartet. Die ersten Fahrten der kleinen Flotte riefen ein geteiltes Echo hervor. Einerseits lobten Passagiere den Komfort und die Sicherheit, andererseits wurde kritisiert, dass überwiegend Tesla-freundliche Testfahrer eingeladen wurden.1 Im Internet kursieren zudem Videos, die zeigen, wie die Robotaxis gegen Verkehrsregeln verstoßen.2 Aufgrund dieser Videos forderte die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA Tesla auf, dazu Stellung zu beziehen.3 Nichtsdestotrotz legte die Aktie des Elektroautobauers am Montag um über 9 % zu.
Doch die Konkurrenz schläft nicht. Nur zwei Tage nach dem Start von Teslas Robotaxi kündigten Waymo, eine Tochter von Alphabet, und Uber den Start eines eigenen autonomen Fahrdienstes in Atlanta, Georgia, an.4 Insgesamt ist Waymo in fünf Städten in den USA vertreten. Waymo gilt derzeit als führend im Bereich des autonomen Fahrens. Das Unternehmen betreibt über 1.500 Fahrzeuge und absolviert mehr als 250.000 Passagierfahrten pro Woche.5 Teslas Dienst ist bislang deutlich begrenzter. Allerdings betont Tesla-CEO Elon Musk, dass die meisten neuen Teslas bereits über die nötige Technik verfügen. Zudem sei Teslas Lösung deutlich kostengünstiger als die von Waymo.6
Musk und Trump sind bekanntermaßen keine Freunde mehr. Auch mit Fed-Chef Powell pflegt der US-Präsident eine toxische Beziehung. Doch Powell lässt sich davon nicht beeindrucken. Am Dienstag machte er deutlich, dass die Notenbank zunächst die Auswirkungen möglicher Zölle abwarten wolle und Trumps Wunsch nach Zinssenkungen vorerst kein Thema sei.7
Quellen:
3 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/autonomes-fahren-us-behoerde-nimmt-teslas-neue-robotaxis-ins-visier/100136927.html)
5 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/technik/ki/autonomes-fahren-waymo-will-robotaxi-flotte-mehr-als-verdoppeln/100126382.html)
6 Manager Magazin (https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/teslas-robotaxi-dienst-startet-ohne-robotaxis-a-cf6288e9-1541-44f8-97da-d86298738cb3)
7 Reuters (https://www.reuters.com/business/powell-repeats-rate-cuts-can-wait-fed-studies-tariff-impacts-2025-06-24/)
Montag, 23.06.2025
Die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran überlagerten vergangene Woche das Geschehen an den Märkten. Nach dem Eingreifen der USA in der Nacht zu Sonntag hat die Unsicherheit erneut zugenommen. Im Fokus steht nun die Ölversorgung. Das iranische Parlament sprach sich am Sonntag für eine Sperrung der Straße von Hormus aus.1 Stimmt der Oberste Nationale Sicherheitsrat des Irans ebenfalls für eine Blockade, stellt sich die Frage wie die Welt darauf reagiert. Eine Auseinandersetzung um die wichtige Schiffspassage berührt auch maßgeblich die Interessen Chinas, das wesentliche Mengen Rohöl über diesen Weg bezieht.2 Größere Preisschwankungen bei Rohöl wären daher nicht überraschend.
Neben dem Ölpreis werden zu Wochenbeginn die Aktien aus dem Verteidigungssektor im Fokus stehen. Am Sonntag einigten sich die NATO-Mitglieder darauf, die Zielvorgabe für die Verteidigungsausgaben von derzeit 2 % auf mindestens 5 % des BIP anzuheben. Davon sollen 3,50 % für direkte Verteidigungsausgaben und 1,50 % für verteidigungsrelevante Investitionen wie die Infrastruktur genutzt werden.3
Hinweise auf die Perspektiven für die Konjunktur geben die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und das Dienstleistungsgewerbe, die heute unter anderen für Deutschland, die EU und die USA veröffentlicht werden. Am Dienstag folgt mit dem ifo Geschäftsklimaindex ein weiterer Frühindikator für die deutsche Wirtschaft.
Quellen:
1 Deutschlandfunk (https://www.deutschlandfunk.de/parlament-in-teheran-spricht-sich-fuer-sperrung-der-schifffahrtsstrasse-von-hormus-aus-100.html)
2 WSJ (https://www.wsj.com/business/energy-oil/if-irans-oil-is-cut-off-china-will-pay-the-price-95b9c7e1?mod=Searchresults_pos1&page=1), DW (https://www.dw.com/de/konflikt-zwischen-iran-und-israel-gef%C3%A4hrdet-weltwirtschaft/a-70456994)
3 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/nato-einig-ausgaben-ziel-100.html)
Mittwoch, 18.06.2025
Nachdem sich die Lage im Nahen Osten zu Wochenbeginn nicht dramatisch verschärft hat, atmeten die Märkte zunächst durch. Noch gibt es allerdings keine neuen Verhandlungen über das Atomprogramm des Irans. Auch die gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und dem Iran dauern an, weshalb vorerst weiter mit erhöhten Schwankungen zu rechnen ist.
Die Auswirkungen der zahlreichen geopolitischen Konflikte zeigen sich nicht zuletzt auf der Paris Air Show, die am Montag ihre Tore öffnete. Auf dem Flughafen Le Bourget stoßen vor allem die Themen Verteidigung und Raumfahrt auf großes Interesse.1 Doch auch im zivilen Bereich ist die Nachfrage hoch. Airbus verbuchte Großaufträge für Passagiermaschinen aus Saudi-Arabien (Riyadh Air, Avilease), Japan (All Nippon Airways), Vietnam (Vietjet) und erstmals aus Polen (Lot Polish Airlines).2
Ebenfalls in Le Bourget vertreten ist der deutsche Triebwerkshersteller MTU Aero Engines. Die Geschäfte mit der Entwicklung und Wartung ziviler sowie militärischer Triebwerke laufen gut. Passend zur Paris Air Show hob MTU am Dienstag den Ausblick für 2025 an. Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr 8,6 bis 8,8 Mrd. Euro erreichen (vorher: 8,3 bis 8,5 Mrd. Euro). Das bereinigte EBIT wird nun im niedrigen bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich erwartet (vorher: im mittleren Zehner-Prozentbereich). Mittelfristig geht MTU Aero Engines davon aus, den Umsatz bis 2030 auf 13 bis 14 Mrd. Euro steigern zu können.3
Quellen:
1 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/luftfahrtmesse-le-bourget-paris-100.html)
2 Börsen-Zeitung (https://www.boersen-zeitung.de/ticker/roundup-auftraege-fuer-airbus-zum-messestart-stille-bei-boeing-nach-absturz), dpa-AFX (https://www.onvista.de/news/2025/06-17-vietjet-will-100-airbus-jets-bestellen-0-10-26400801)
3 MTU Aero Engines (https://www.mtu.de/de/investoren/publikationen-events/aktuelle-ir-meldungen/ir-news-details/mtu-aero-engines-raises-guidance-for-2025-and-provides-outlook-for-2030-1-1/)
Montag, 16.06.2025
Die Märkte standen Ende letzter Woche unter dem Einfluss der Ereignisse im Nahen Osten. Die militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran sowie die Sorgen vor einer Eskalation der Situation ließen die Ölpreise steigen und setzten die Aktienmärkte unter Druck.1 Während Unternehmen aus dem Energiesektor von steigenden Ölpreisen tendenziell profitieren, könnte ein dauerhaft höherer Ölpreis die Inflation anheizen. Am Freitag blieben die Auswirkungen zunächst noch überschaubar, wohl auch weil sich beide Parteien bei Konfrontationen in jüngerer Vergangenheit schnell wieder mäßigten.
Angesichts der Aussagen der Führungsspitzen in Israel und dem Iran sowie der intensivierten Angriffe über das Wochenende könnte der Konflikt dieses Mal länger andauern. Die veränderte Lage muss an den Märkten noch eingepreist werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Straße von Hormus. Blockiert der Iran diesen wichtigen Seeweg, auf dem täglich rund 20 Prozent der weltweiten Ölproduktion transportiert werden, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die Ölpreise und die Weltwirtschaft haben.2
Neben der Lage im Nahen Osten steht diese Woche die Sitzung der US-Notenbank im Fokus. Am Markt wird dem Fed-Watch-Tool der CME zufolge keine Zinssenkung erwartet.3 Fed-Chef Powell dürfte also die weitere Entwicklung der Konjunkturdaten abwarten und den Leitzins an diesem Mittwoch in der aktuellen Spanne von 4,25 % bis 4,50 % belassen. Anderer Ansicht ist US-Präsident Donald Trump. Er forderte am vergangenen Mittwoch wiederholt eine Zinssenkung um ein ganzes Prozent und nannte explizit die dadurch geringeren Zinszahlungen auf Schulden der USA als wichtigen Grund.4
Quellen:
1 Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/marktberichte/boerse-oelpreis-schiesst-hoch-maerkte-reagieren-auf-eskalation-im-nahen-osten/100134801.html)
3 CME (https://www.cmegroup.com/markets/interest-rates/cme-fedwatch-tool.html)
4 Reuters (https://www.reuters.com/world/us/trump-says-fed-should-lower-rates-by-one-full-point-2025-06-11/)
Mittwoch, 12.06.2025
Die staatlichen Impulse zur Verbesserung des Investitionsklimas in Europa und Deutschland scheinen Früchte zu tragen. Chipproduzent NVIDIA kündigte am Mittwoch an, seine erste KI-Cloud-Plattform für industrielle Anwendungen in Deutschland zu bauen. CEO Jensen Huang zufolge wird NVIDIA die KI-Rechenkapazität in Europa in nur zwei Jahren um den Faktor 10 erhöhen. Am Freitag wird Huang Bundeskanzler Friedrich Merz treffen. Dann könnten weitere Details zum Standort bekannt werden. Die durch eine Kombination von KI und Robotik geschaffene Industrie-Cloud soll Unternehmen bei der Planung und Steuerung von Prozessen helfen.1 Dabei tritt NVIDIA in direkte Konkurrenz zum heimischen Platzhirsch Siemens.
Konkurrenten sind auch China und die USA, wenn es um den Führungsanspruch in der Welt und im Handel geht. Im Zollstreit haben die Vertreter beider Seiten nun eine Einigung erzielt. Die Zölle, die die USA auf Waren aus China erheben, sollen bei 55 % liegen, China wird 10 % auf Importe aus den USA erheben. Zudem lockert China die Exportbeschränkungen für Seltene Erden und Magnete. Im Gegenzug ermöglichen die USA chinesischen Studenten wieder den Zugang zu amerikanischen Universitäten.2
Die Universität Michigan meldet morgen die Daten zum Verbrauchervertrauen für den Juni. Da der private Konsum rund 70 % zum BIP der USA beiträgt, kommt der Stimmung der Verbraucher eine besondere Bedeutung zu.3 Es bleibt zu hoffen, dass Freitag der 13. diesbezüglich kein schlechtes Omen ist.
Quellen:
1 Reuters (https://www.reuters.com/business/nvidia-ceo-says-quantum-computing-is-an-inflection-point-2025-06-11/)
3 Morningstar (https://www.morningstar.de/de/news/265629/wie-gesund-ist-die-us-wirtschaft-das-sagen-die-wichtigsten-wirtschaftsindikatoren.aspx)
Montag, 10.06.2025
Die Bromance zwischen Donald Trump und Elon Musk ist offenbar vorbei. Ein öffentlicher Streit auf Social Media, ausgelöst durch Musks Kritik an Trumps Steuerplänen, ließ Tesla-Aktien am Donnerstag um über 14 % abstürzen. Auch andere Musk-Firmen wie SpaceX könnten betroffen sein – Trump drohte bereits mit dem Entzug staatlicher Aufträge.1
Während sich die Schlagzeilen auf den Streit konzentrierten, geriet ein anderes Thema fast in Vergessenheit: der schwelende Zollkonflikt. Doch dieser könnte nun wieder in den Fokus rücken. Die Trump-Administration drängt angesichts des am 8. Juli auslaufenden Zoll-Moratoriums darauf, dass Handelspartner zügig attraktive Angebote für eine Einigung vorlegen.2
Auch in Deutschland richtet sich der Blick auf wirtschaftliche Impulse, allerdings auf deutlich ruhigere Weise. Anstelle von Konfrontation setzt die Bundesregierung auf Anreize. Durch großzügige Abschreibungsmöglichkeiten und eine Senkung der Körperschaftssteuer erhofft sie sich neue Impulse für die Investitionsbereitschaft der Unternehmen und gleichzeitig eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums.3
Niedrigere Zinsen könnten die deutsche Wirtschaft zusätzlich stimulieren. Letzten Donnerstag senkte die EZB die Leitzinsen für den Euroraum von 2,25 % auf 2,00 %.4 Inwiefern die positiven Veränderungen der Rahmenbedingungen zu einem optimistischeren Ausblick für die Wirtschaft führen, zeigt sich an diesem Donnerstag. Dann legt das ifo Institut seine neue Konjunkturprognose vor. Im März 2025 hatte das ifo Institut die BIP-Wachstumsprognose für 2025 auf 0,2 % gesenkt.5
Quellen:
1 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/musk-trump-usa-100.html)
3 Bundesfinanzministerium (https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2025/06/2025-06-04-kabinett-beschliesst-wachstumsbooster.html)
4 Reuters (https://www.reuters.com/business/finance/ecb-cut-rates-again-case-builds-summer-pause-2025-06-04/)
5 ifo Institut (https://www.ifo.de/fakten/2025-03-17/ifo-konjunkturprognose-fruehjahr-2025-deutsche-wirtschaft-steckt-fest)
Mittwoch, 04.06.2025
Die Aktie des deutschen Biotech-Unternehmens BioNTech zeigte zu Wochenbeginn einen starken Kursanstieg. Die Mainzer verkündeten einen Milliardendeal mit dem US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb (BMS). Gemeinsam wollen sie das Krebsmedikament BNT327 bis zur Marktreife führen. BioNTech erhält von BMS eine Vorabzahlung von 1,5 Mrd. US-Dollar sowie bis einschließlich 2028 zusätzliche Zahlungen in Höhe von 2 Mrd. US-Dollar. Darüber hinaus hat BioNTech Anspruch auf bis zu 7,6 Mrd. US-Dollar an zusätzlichen Meilensteinzahlungen. Die Entwicklungs- und Produktionskosten tragen BioNTech und BMS jeweils zurHälfte, ebenso werden mögliche Gewinne und Verluste geteilt.1
Am Dienstag überraschten die Inflationsdaten für den Euroraum im Mai. Der Schnellschätzung zufolge sank die Teuerungsrate von 2,2 % im April auf 1,9 % und liegt damit unter dem EZB-Ziel von 2 %. Auch die Kerninflation – ohne Energie sowie Nahrungs- und Genussmittel – ging auf 2,3 % zurück Haupttreiber war ein spürbarer Preisrückgang im Dienstleistungssektor.2 Angesichts der rückläufigen Inflation gilt eine Zinssenkung durch die EZB am Donnerstag als sehr wahrscheinlich. Der Markt rechnet derzeit mit einem neuen Hauptrefinanzierungszinssatz von 2,15 %.3
Am Freitagnachmittag richtet sich der Blick der Märkteerneut auf die USA. Die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten dürfteHinweise auf den Zustand der amerikanischen Wirtschaft liefern. Zudem könntesie erste Anzeichen dafür geben, ob die Handelspolitik von Präsident Trumpbereits Auswirkungen zeigt.
Quellen:
2 eurostat (https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-euro-indicators/w/2-03062025-ap)
3 TradingView (https://www.tradingview.com/economic-calendar/); Stand: 03.06.2025