
Derivate – Wissen vertiefen
Handel rund um die Uhr
Eines der auffälligsten Merkmale des Devisenmarktes ist der nahezu ununterbrochene Handel. Während die meisten anderen Finanzmärkte bestimmte Handelszeiten haben, ist der Devisenmarkt von Sonntagabend bis Freitagabend durchgehend geöffnet. Diese 24/5-Verfügbarkeit ermöglicht es in Echtzeit auf aktuelle globale Ereignisse zu reagieren und Positionen flexibel zu verwalten. Dies ist besonders nützlich in einem Markt, der stark von geopolitischen und wirtschaftlichen Nachrichten beeinflusst wird.
Diese ständige Marktverfügbarkeit hat aber auch ihre Tücken, insbesondere für diejenigen, die mit Hebelprodukten handeln. Da der Markt praktisch nie schließt, können sich Verluste schnell summieren, insbesondere wenn man nicht in der Lage ist, die Positionen ständig zu überwachen. Dieses Risiko wird durch die hohe Volatilität der Währungen verstärkt, die zu plötzlichen und unvorhersehbaren Kursschwankungen führen kann. Beim Devisenhandel ist es wichtig, Risikomanagementstrategien wie Stop-Loss-Orders zu nutzen. Außerdem ist es wichtig, sich über die Auswirkungen des eingesetzten Hebels im Klaren zu sein.
Handel mit Währungspaaren
Beim Devisenhandel kauft oder verkauft man nicht eine einzelne Währung, sondern immer ein Währungspaar. Jedes Währungspaar besteht aus einer Basiswährung und einer Kurswährung oder Gegenwährung. Beim Währungspaar EUR/USD ist beispielsweise der Euro die Basiswährung und der US-Dollar die Kurswährung. Wenn Sie dieses Paar kaufen (Long, Call), spekulieren Sie darauf, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert gewinnt. Wenn Sie das Paar verkaufen (Short, Put), setzen Sie darauf, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert verliert. Dieses Konzept ist einzigartig für den Devisenmarkt und unterscheidet ihn von anderen Anlageklassen.
Beim Devisenhandel müssen zwei Währungen im Auge behalten werden. Dies erfordert ein tiefgreifendes Verständnis der wirtschaftlichen Bedingungen, die jede Währung beeinflussen, sowie der Wechselwirkungen zwischen ihnen. Das kann sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance darstellen. Beispielsweise könnte eine starke Wirtschaftsleistung in der Eurozone dazu führen, dass der Euro gegenüber vielen anderen Währungen, nicht nur gegenüber dem US-Dollar, an Wert gewinnt. Diese Gelegenheit kann genutzt werden, um verschiedene Währungspaare zu handeln, die an den Euro gekoppelt sind. So kann von der allgemeinen Stärke des Euro profitiert werden. Der Handel mit Währungspaaren bietet somit eine Vielzahl strategischer Optionen.
Die zehn meistgehandelten Währungspaare
Währungspaar
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Abkürzung
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Euro / US-Dollar
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EUR / USD
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US-Dollar / Japanischer Yen
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USD / JPY
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Britisches Pfund / US-Dollar
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GBP / USD
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Australischer Dollar / US-Dollar
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AUD / USD
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US-Dollar / Kanadischer Dollar
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USD / CAD
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US-Dollar / Schweizer Franken
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USD / CHF
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Neuseeland-Dollar / US-Dollar
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NZD / USD
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Euro / Japanischer Yen
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EUR / JPY
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Euro / Britisches Pfund
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EUR / GBP
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Euro / Schweizer Franken
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EUR / CHF
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Kleine Bewegungen verlangen einen großen Hebel
Auf dem Devisenmarkt sind die täglichen Kursschwankungen oft geringer als bei Aktien oder anderen Anlagen. Bei Hebelprodukten, die sich auf ein Währungspaar beziehen, kann ein höherer Hebel gewählt werden. Dies kann dazu beitragen, die potenziellen Gewinne aus kleinen Bewegungen zu erhöhen.
Doch obwohl die täglichen Kursschwankungen am Devisenmarkt oft geringer sind, können Währungen in bestimmten Situationen sehr volatil sein. Wirtschaftliche Nachrichten wie Zinsentscheidungen von Zentralbanken oder Arbeitsmarktdaten sowie geopolitische Ereignisse wie Wahlen, Kriege oder diplomatische Spannungen können plötzliche und erhebliche Auswirkungen auf Währungspaare haben. Der Einsatz eines großen Hebels erhöht daher das Risiko. Es ist also wichtig, gut informiert zu sein und eventuell Sicherheitsmaßnahmen wie Stop-Loss-Orders zu verwenden.
Fazit

- Auf dem Devisenmarkt wird nicht mit einzelnen Währungen gehandelt, sondern mit Währungspaaren.
- Beim Handel mit Währungen, sollte die Volatilität nicht unterschätzt werden.