Eine solche Entwicklung ist für sich genommen kein Problem, solange der Markt die Nachhaltigkeit dieser Schulden nicht in Frage stellt. Ist dies bei den USA weiterhin der Fall?
Der jüngste Anstieg der 30-jährigen Renditen auf über 5 % könnte ein Indiz sein, dass die Zuversicht schwindet. Diese Botschaft scheint auch Donald Trump verstanden zu haben.
Immerhin legte er kurz darauf eine Kehrtwende ein: Die am „Liberation Day“ verkündeten Strafzölle wurden in großen Teilen befristet ausgesetzt.
Bei einem durchschnittlichen Zinssatz für aktuell ausstehende Schulden von 3,30 % wird deutlich, warum Trump so empfindlich auf einen Anstieg der Renditen reagiert. Auch erklärt es, warum er die US-Notenbank FED so stark dazu drängt, die Zinsen zu senken. Denn je höher die Rendite von US-Staatsanleihen ist, umso stärker steigt die Zinslast. Dies gilt umso mehr, da rund 11,6 Billionen US-Dollar an US-Schulden bis Ende nächsten Jahres fällig werden. Steigen die Zinsen weiter, könnte sich der Druck der Märkte auf die USA weiter erhöhen. Dies würde die Umsetzung der geplanten Steuersenkungen erschweren. Im Extremfall kann es sogar dazu führen, dass die USA eine deutlich restriktivere Fiskalpolitik umsetzen. Dies wäre durch Ausgabenkürzungen oder eine Erhöhung der Einnahmen (Zölle, Steuern etc.) möglich. Beide Szenarien wären kein gutes Zeichen für die US-Konjunktur und den Aktienmarkt. Investoren sollten daher die Entwicklung der US-Renditen im Auge behalten. Ein starker Anstieg könnte eine Korrektur auslösen, insbesondere da die Bewertung von US-Aktien mittlerweile wieder sehr ambitioniert erscheint.
1 https://www.cbo.gov/data/budget-economic-data
Aus der früheren Wertentwicklung können Sie nicht auf die zukünftige Wertentwicklung schließen.