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Das aktuelle Marktgeschehen im Blick
Mittwoch, 20.08.2025
Mit der Hoffnung auf ein Ende des Kriegs in der Ukraine endete das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und europäischen Staatschefs. Eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg zum Frieden sind Garantien für die künftige Sicherheit der Ukraine. Diese wollen sowohl die europäischen Staaten mit Friedenstruppen als auch die USA in Form einer Absicherung aus der Luft übernehmen.1
Die Aussicht auf einen möglichen Frieden führte bei den Aktien von Rheinmetall, Hensoldt und Renk zu größeren Kursverlusten. Die Mitte Juni 2025 begonnene Korrektur bei Aktien aus dem Verteidigungssektor weitete sich damit aus. Zuvor waren die Aktien allerdings auch sehr stark gestiegen. Rheinmetall-Chef Armin Papperger verwies mit Vorlage der Halbjahreszahlen für 2025 auf die vollen Auftragsbücher und die Erwartung, dass sich die Bücher weiter füllen werden.2
Deutliche Kursgewinne verzeichnete dagegen die Aktie von Intel. Getrieben wurde der Kurs von der Nachricht, dass der japanische Technologiekonzern Softbank Intel-Aktien im Wert von 2 Mrd. US-Dollar erwarb.3 Zudem bestätigte US-Handelsminister Howard Lutnick das Ziel einer Beteiligung der USA an dem Chipproduzenten. Dies sei eine Gegenleistung für die Milliarden-Investitionen, die Intel für den Ausbau der Produktionskapazitäten in den USA noch unter Joe Biden zugesagt wurden. Durch die Umwandlung der gewährten Subventionen in Eigenkapital könnten die USA eine Beteiligung von etwa 10 % an Intel erhalten.4
Quellen:
1 Tagesschau (https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-dienstag-478.html)
4 CNBC, Reuters (https://www.cnbc.com/2025/08/19/lutnick-intel-stock-chips-trump.html, https://www.reuters.com/business/media-telecom/us-wants-equity-stake-intel-cash-grants-approved-under-biden-2025-08-19/)
„Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ – diese Binsenweisheit hat vermutlich jeder schon einmal gehört. Streng genommen sollte man sie noch um den Zusatz „und in der Rente“ ergänzen. Denn eines scheint klar: Die gesetzliche Rente allein dürfte nicht mehr ausreichen, um alle Bedürfnisse abzudecken. Deshalb ist private Vorsorge ein Schlüssel, um finanziell besser aufgestellt zu sein. Die Frage: Wie macht man das am besten?
Um kurzfristige Ausgaben und vorübergehende „Not“ wie den kaputten Kühlschrank abfedern zu können, macht ein gewisses Polster in Form von Liquidität sicher Sinn. Als Faustregel wird oft von 2 bis 3 Nettogehältern gesprochen. Alles über das Sicherheitspolster hinaus wollen wir vom größten Feind des Sparers fernhalten: der Inflation.
Unter Inflation versteht man den Verlust der Kaufkraft von Geld. Seit 2008 lag die Inflationsrate in Deutschland im Durchschnitt bei 2,2 %.1 Das heißt, dass man eine Netto-Rendite (nach Steuern) von 2,2 % erzielen musste, damit das Geld seine Kaufkraft behält. Gelingt das nicht, steigt zwar immer noch der nominelle Kontostand, man kann sich aber weniger leisten. Der Effekt kann gravierend sein, wie folgendes Beispiel zeigt: Wer im Januar 2008 einen Betrag von 1.000 Euro auf ein Tagesgeld mit monatlicher Zinsgutschrift eingezahlt hat, der verfügt heute (Steuern nicht berücksichtigt) über einen Kontostand von circa 1.220 Euro. Aufgrund der Inflation ist dieses Geld, gemessen an der ursprünglichen Kaufkraft, nur noch ~ 840 Euro wert.2
Was also tun? Der Preis von sogenannten Real-Assets (Vermögenswerten) steigt oftmals mit der Inflation an. Denn sie bilden reale Dinge ab, deren Preis durch Inflation steigt. Hierzu gehören beispielsweise Aktien. Selbstverständlich birgt ein Investment am Aktienmarkt ebenfalls Risiken. Langfristig haben sich Aktien jedoch als eine der rentabelsten Anlageformen erwiesen. Wie das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts zeigt, hat eine Anlage in den DAX bei einer Anlagedauer von 13 Jahren seit 1974 keine negative Rendite erzielt. Wer zum Beispiel 2008 einen Betrag von 1.000 Euro in den DAX investiert hat, verfügt heute über einen Betrag von ~ 3.000 Euro. Das entspricht einem inflationsbereinigten Wert von ~ 2.100 Euro.3 Das Vermögen ist also inflationsbereinigt gestiegen.
Fazit: Wer seine Chancen erhöhen möchte, mit seiner langfristigen Vorsorge der Inflationsfalle zu entkommen, sollte sich vom Sparer zum Investor entwickeln.
1 Quelle: Bloomberg
2 Quelle: eigene Berechnungen, Tagesgeldvergleich.net
3 Quelle: eigene Berechnungen, Bloomberg, Steuern nicht berücksichtigt. Vergangene Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft
Aus der früheren Wertentwicklung können Sie nicht auf die zukünftige Wertentwicklung schließen.
Und dennoch befinden sich die US-Märkte wieder in einem Zustand großen Optimismus, in dem sämtliche Risikofaktoren nahezu ausgeblendet werden. Die Gewinnprognosen befinden sich wieder oberhalb der Niveaus von vor dem „Liberation Day“ und die Bewertungen haben die Levels vom Jahresanfang erreicht. Wir bleiben also vorsichtig bei US-Aktien. Innerhalb des Untergewichts bevorzugen wir Unternehmen mit einem hohen Umsatzanteil außerhalb der USA, stabilen Geschäftsmodellen und Preissetzungsmacht.
Die Wachstumsdynamik in Europa wird voraussichtlich weiter an Fahrt gewinnen. Die Treiber dieser Entwicklung sind die steigenden Ausgaben für Verteidigung und Infrastruktur, insbesondere die geplanten Investitionen der Bundesregierung. Dies führt zu einer wachsenden Zuversicht in den Standort Deutschland, wie die neue Initiative der Wirtschaft „Made for Germany“ zeigt.
Angesichts attraktiver Bewertungen und der positiven Wachstumsaussichten haben wir unsere Einschätzung zu europäischen Aktien auf „Übergewichten“ erhöht. Wir bevorzugen Unternehmen mit einem hohen Umsatzanteil in Europa und einer starken Verbindung zu den Infrastrukturinvestitionen. Insbesondere der MDAX sticht hier besonders hervor.
In den Emerging Markets bleiben chinesische Technologiewerte unsere Favoriten. Sie bieten ein starkes Gewinnwachstum bei attraktiven Bewertungen. Weitere Fortschritte in Biotechnologie und künstlicher Intelligenz sowie Entspannungen in den Beziehungen zu den USA könnten die Treiber der nächsten Aufwärtsbewegung sein.
Zum Autor: Stephan Kemper ist Chefanlagestratege und leitet ein Team von hochmotivierten Investmentprofis. Er ist Teil des Teams, das für die Entwicklung der globalen Anlagestrategie und der strategischen Asset-Allokation für die Wealth Management- und Privat Banking-Einheiten von BNP Paribas weltweit zuständig ist.
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Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.