
Vielfalt fürs Depot
Was ist Performance?
Performance richtig berechnen
Performance lässt sich auf unterschiedliche Weise berechnen. Neben der reinen Kursentwicklung eines Wertpapiers fließen auch andere Erträge wie Dividenden oder Zinsen in die Performance ein. Je nach Titelauswahl kann dieser Anteil die Gesamtperformance stark beeinflussen. Zudem können Steuern und Gebühren anfallen, die wieder abgezogen werden müssen.
Darüber hinaus können auch die Ein- und Auszahlungen bei der Berechnung der Performance eine Rolle spielen. Die beiden wichtigsten Methoden zur Berechnung sind MWR (Money-Weighted Return) und TWR (Time-Weighted Return):
- Money-Weighted Return (MWR): Diese Methode berücksichtigt die tatsächlichen Ein- und Auszahlungen eines Anlegers in ein Investment. Sie gewichtet die Rendite nach dem investierten Kapital. MWR eignet sich besonders für Anleger, die aktiv Kapital ein- oder auszahlen und wissen möchten, wie ihre persönlichen Entscheidungen die Rendite beeinflussen.
- Time-Weighted Return (TWR): Im Gegensatz zur MWR-Methode werden bei der TWR-Methode Ein- und Auszahlungen nicht berücksichtigt. Die Rendite wird in zeitliche Abschnitte unterteilt, sodass die Gesamtperformance unabhängig von den individuellen Kapitalflüssen des Anlegers berechnet wird. TWR wird häufig für die Bewertung von Fondsmanagern verwendet, da sie eine objektive Betrachtung der reinen Anlagestrategie ermöglicht.
Für Privatanleger ist MWR oft aussagekräftiger, wenn es darum geht, die persönliche Performance zu bewerten, während TWR die tatsächliche Leistung eines Fonds oder Portfolios unabhängig von Kapitalflüssen widerspiegelt.
Was ist eine Benchmark und wie findet man die Passende?
Um die eigene Performance wirklich bewerten zu können, braucht es einen Vergleichsmaßstab – die sogenannte Benchmark. Ohne eine geeignete Benchmark ist es schwierig zu beurteilen, ob eine erzielte Performance gut oder schlecht ist. Erst der Vergleich mit einer geeigneten Benchmark zeigt, ob eine Anlage besser oder schlechter als der Markt abgeschnitten hat.
Die Wahl der richtigen Benchmark hängt von der jeweiligen Anlage ab. Für ein weltweit diversifiziertes ETF-Portfolio bietet sich der Vergleich mit einem globalen Index wie dem MSCI World an. Die Performance eines Depots mit deutschen Aktien lässt sich am besten mit dem DAX vergleichen. Wichtig ist, dass die Benchmark das eigene Anlageuniversum möglichst genau abbildet.
Typische Benchmarks sind:
- Aktienindizes: Der DAX für deutsche Aktien, der S&P 500 für US-Aktien oder der MSCI World für weltweite Aktienanlagen.
- Rentenindizes: Diese messen die Performance von Anleihen, beispielsweise der Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index.
- Branchenindizes: Wer in eine bestimmte Branche investiert, kann sich an spezialisierten Indizes wie z. B. dem NASDAQ Biotechnology Index orientieren.
Häufig sind Privatanleger aus Diversifikationsgründen in verschiedenen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen investiert. Hier bietet sich eine Benchmark, kombiniert aus verschiedenen Indizes an, z. B. 60 % MSCI World und 40 % Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index. Als Vergleichsmaßstab eignen sich besonders Indizes, die Dividenden wieder anlegen. Sie werden als Performance- oder Total-Return-Index bezeichnet.
Anleger, die verstehen wie sich die Performance ihres Depots zusammensetzt, können in der Regel langfristig fundierte Anlageentscheidungen treffen.
Fazit

- Die Performance gibt Auskunft über die Wertentwicklung einer Anlage über einen bestimmten Zeitraum.
- Die gängigsten Berechnungsmethoden sind die Money-Weighted Return-Berechnung und die Time-Weighted-Return-Berechnung.
- Erst eine passende Benchmark zeigt, ob ein Investment wirklich erfolgreich ist.